Diskussionsveranstaltung zur „Zukunft der Pflege im Ländlichen Raum“

31.07.2019

Trotz heißer Temperaturen waren zahlreiche interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer in das Hotel Randsberger Hof gekommen, um über die „Zukunft der Pflege im ländlichen Raum“ zu diskutieren. Die Veranstaltung der Hanns-Seidel-Stiftung hatte der Landtagsabgeordnete Dr. Gerhard Hopp zusammen mit dem Chamer CSU-Ortsvorsitzenden und Stadtrat Martin Stoiber organisiert.

In seiner Begrüßung wies der Abgeordnete darauf hin, dass eine seit Jahrzehnten dauerhaft niedrige Geburtenrate und eine immer weiter steigende Lebenserwartung die Altersstruktur der Bevölkerung nachhaltig verändert habe.

„Studien zufolge wird die Zahl der Pflegefälle in den kommenden Jahren ansteigen, von derzeit 2,5 Millionen Menschen auf 3,5 Millionen Menschen im Jahr 2030. Diese Entwicklung wird die Gesellschaft, den Sozialstaat und die Familie künftig vor neue Herausforderungen stellen“, unterstrich der Parlamentarier. Stadtrat Stoiber informierte, dass die Stadt Cham den Neubau des Seniorenheims St. Michael plane. Auch nach dem Neubau solle die Einrichtung nicht privatisiert werden und weiter unter der Verwaltung der Bürgerspitalstiftung stehen. „Unser Ziel ist die bestmögliche Versorgung unserer Seniorinnen und Senioren“, bekräftigte Stadtrat Stoiber.

Auch Dr. Hopp betonte in diesem Zusammenhang, dass gerade Kommunen im ländlichen Raum gefordert seien, bedarfsgerecht und zukunftsorientiert zu planen. Im Anschluss zeigten die beiden fachkundigen Referentinnen Bettina Wurzel (Abteilungsleiterin für Pflege im Sozialamt der Stadt Bayreuth) und Udja Holschuh (ehem. Leiterin des Bayreuther Seniorenamtes und Kreisgeschäftsführerin VdK Bamberg) dem interessierten Publikum zahlreiche Aspekte auf, die bei einem Neubau eines Seniorenheims erörtert werden müssten – angefangen vom Gesamtkonzept über Fördermöglichkeiten bis hin zum Personalschlüssel reichte das breite Spektrum. Bevor die lebhafte Diskussion startete, wies „Haushälter“ Dr. Hopp darauf hin, dass der Bayerische Landtag die neue staatliche Investitionskostenförderung für pflegerische Angebote in Höhe von 120 Millionen Euro für den Doppelhaushalt 2019/2020 beschlossen habe. Auch werden seit 2019 bis zu 1.000 Pflegeplätze jährlich gefördert.