„Handwerk und Mittelstand haben Goldenen Boden im Landkreis Cham“

29.03.2022

Die Auswirkungen der Weltlage und des Kriegs in der Ukraine machen sich auch bei den Menschen und der Wirtschaft im Landkreis Cham bemerkbar. So treiben nicht nur Fragen der Sicherheit, sondern auch der Energieversorgung die Menschen vor Ort um. Wie sind für Wirtschaft und Gesellschaft die steigenden Energiepreise zu schultern? Wie wird die besondere Situation im Ländlichen Raum berücksichtigt? Und wie sehen die Betriebe vor Ort in die Zukunft? 

Diese Themen standen auch im Mittelpunkt einer ausführlichen Gesprächsrunde, zu der MdL Dr. Gerhard Hopp den Kreishandwerksmeister Georg Braun und HWK-Geschäftsführerin Rosmarie Tragl-Kraus in diesen Tagen in sein Abgeordnetenbüro in Cham geladen hatte. Georg Braun stellte hierbei heraus, dass sich die Handwerksbetriebe trotz guter Auftrags- und Beschäftigungslage mit explodierenden Kosten auseinandersetzen müssten und Hilfe durch die Politik notwendig sei. MdL Dr. Hopp erneuerte im Gespräch die Forderung nach schneller Entlastung beispielsweise durch Senkung von Mehrwert- und Mineralölsteuer. Eine Deckelung ab einer Einkommensgrenze, wie es in Berlin mit einem Mobilitätsgeld vorgeschlagen worden war, sieht der Landtagsabgeordnete kritisch, unterstrich er beim Austausch. Die Senkung von Mehrwert- und Energiesteuer auf Benzin und Diesel sieht Hopp als einfachere und schnellere Hilfe für alle. „Insbesondere die Pendler im ländlichen Raum brauchen Unterstützung“, so Hopp.
 
Grenzüberschreitender Fokus – Ausbildung, Sprache, Wirtschaftsförderung
 
Neben der Energiepolitik nahmen die Vertreter von Handwerk und Politik die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in den Fokus. Hopp zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Handwerksbetriebe in der Region, die auch bei Ausbildung an Attraktivität gewonnen hatten. „Beim Handwerk bieten sich große Chancen, die wir sichtbar machen wollen“, unterstrich Hopp und dankte Georg Braun und Rosmarie Tragl-Kraus für ihr Engagement. Mit höchster Qualität, Entwicklungschancen und sicheren Arbeitsplätzen nehme das Handwerk einen ganz wichtigen Raum in der Entwicklung der Region ein. Dies wolle man auch grenzüberschreitend stärken, berichtete Hopp über die Bemühungen gemeinsam mit MdEP Christian Doleschal, die Grenzregionen zu stärken. Insbesondere die Grenzschließungen im vergangenen Jahr hatten aufgerüttelt und beide Politiker zu einer Initiative veranlasst, den Grenzraum stärker in den Vordergrund zu rücken. Dies gelte bei der politischen Zusammenarbeit, aber auch bei Bildung, Ausbildung und Forschung. Zentrale Rolle nehme dabei die Sprachförderung ein. „Hier haben wir großen Nachholbedarf, sowohl auf bayerischer als auch auf tschechischer Seite“, waren sich Braun, Tragl-Kraus und Hopp einig. An diesen Themen wollen sie auch in Zukunft gemeinsam arbeiten und den guten Kontakt, der sich schon bei so manchen Fragen im Rahmen der Corona-Pandemie bewährt hatte.