Förderprogramme für die Grenzregionen

20.01.2022

Die Stärkung der bayerisch-tschechischen Grenzregion ist dem Chamer CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Gerhard Hopp ein besonderes Anliegen, für das er sich im Europaausschuss des Bayerischen Landtages einsetzt. 

Nun weist er aktuell auf neue Förderprogramme des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds hin, die gemeinsam mit einer neuen Studie anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Deutsch-Tschechischen Erklärung auf den Weg gebracht wurden. So bestätigte eine kürzlich durchgeführte Umfrage des tschechischen Meinungsforschungsinstitut STEM aus Prag und pollytix strategic research aus Berlin, dass es an Informationen über deutsch-tschechische Aktivitäten und Veranstaltungen fehle. Aufgrund der fehlenden Informationsquellen, wo und wie Kontakte geknüpft werden können, sowie der bestehenden Sprachbarriere, sei der persönliche Kontakt nach wie vor ausbaufähig, so Hopp. „Dies bestätigt uns in unseren Anstrengungen im 12-Punkte-Plan gemeinsam mit MdEP Christian Doleschal, die Anstrengungen für Kontakte und Information sowie Sprachförderung zu intensivieren“, unterstrich Hopp.
 
Neues Sonderförderprogramm für nichtstaatliche Erinnerungsinstitutionen
 
Insbesondere der Austausch an der Grenze soll mithilfe des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds noch besser gefördert werden. So wurde des 25. Jubiläums der Deutsch-Tschechischen Erklärung ein neues Sonderförderprogramm für nichtstaatliche Erinnerungsinstitutionenaus initiiert, informiert Hopp. Es soll zivilgesellschaftliche, deutsch-tschechische Vorhaben im Bereich der Erinnerungskultur unterstützen, die häufig mit Unterfinanzierung zu kämpfen haben. Mit Hilfe des neuen Förderprogramms sollen Erinnerungsinitiativen in ihren Bemühungen um neue Zugänge unterstützt und bestärkt werden, um eine tiefere deutsch-tschechische Verständigung zu fördern. „Der Ansatz freut mich sehr, da er genau jene Akteure in der Grenzregion unterstützt, die sich tagtäglich sowohl um die Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte als auch den direkten persönlichen Kontakt bemühen. Gerade jetzt ist dies wichtiger denn je!“, bedankte sich Hopp bei den Verantwortlichen des Zukunftsfonds um Petra Ernstberger und Tomáš Jelínek, die Geschäftsführer des Zukunftsfonds, für die Informationen und die Vorbereitung des Programms. Dank gebühre auch den Kolleginnen und Kollegen im Deutschen Bundestag für die Unterstützung bei der Finanzierung.
 
Für besonders wichtig hält der Zukunftsfonds Auseinandersetzungen und Lösungen im Bereich der Vermittlung und Weitergabe von historischem Wissen zwischen den Generationen, die Erschließung neuer und unbekannter Erinnerungsorte und die Schaffung von neuen hybriden und digitalen Erinnerungsräumen durch zeitgemäße Techniken und Methoden. Die Initiativen sollen sich insbesondere an junge Menschen richten, um ihnen die Geschehnisse der Vergangenheit näherzubringen und sie zur aktiven Teilhabe an gesamtgesellschaftlichen Diskursen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, verzerrte Geschichtsbilder und Marginalisierung von Gruppen zu befähigen.
 
Infos zum Programm:
 
Der Förderungszeitraum des Sonderprogramms ist für ein Jahr ausgeschrieben, kann aber auf bis zu drei Jahre verlängert werden. Aus dem Gesamtbudget des Förderprogramms von jährlich 200.000 € können jeweils bis zu zehn Projekte gefördert werden. Entscheidend für eine Förderung ist laut des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds die Qualität der Projektanträge. Weitere Informationen zum Sonderförderprogramm finden Sie unter https://www.fondbudoucnosti.cz/de/aktuell-1/forderung-von-nichtstaatlichen-erinnerungsinstitutionen.
 
Förderprogramm „Ein Jahr an der Grenze“
 
Darüber hinaus wurde ein weiteres neues Förderprogramms „Ein Jahr an der Grenze“ aufgelegt, das den persönlichen Austausch mit individuellen Ansätzen unterstützen möchte. Das neue Förderprogramm sieht vor, acht aktive und kreative Menschen aus beiden Ländern zu engagieren, die sich ein Jahr lang einer Region entlang der deutsch-tschechischen Grenze widmen und dort verschiedenen Aktivitäten umsetzen sollen. Ziel ist es, die Annäherung der Menschen auf beiden Seiten so gut wie möglich zu vereinfachen. Informationen zum neuen Programm finden Sie unter: https://www.fondbudoucnosti.cz/de/aktuell/aktuell/ein-jahr-an-der-grenze-zukunftsfonds-schreibt-neues-programm-aus.
 
Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds im Überblick
 
Seit 1998 hat der deutsch-tschechische Zukunftsfonds nach eigenen Angaben insgesamt rund 70,3 Millionen Euro für über 12.000 Projekte zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel, die Menschen beider Länder zusammenführen und Einblicke in die Lebenswelten, die gemeinsame Kultur und Geschichte zu ermöglichen und zu vertiefen.
 
Die Links zu den Förderprogrammen im Überblick:
 
Zum Förderprogramm „Ein Jahr an der Grenze“: https://www.fondbudoucnosti.cz/de/aktuell-1/forderung-von-nichtstaatlichen-erinnerungsinstitutionen.
 
Zum Sonderförderprogramm für nichtstaatlichen Erinnerungsinstitutionen: https://www.fondbudoucnosti.cz/de/aktuell-1/forderung-von-nichtstaatlichen-erinnerungsinstitutionen.