Abgeordnete im Austausch mit der Euregio zu europapolitischen Themen

11.01.2022
Foto: Patrick Zens
Foto: Patrick Zens

Auf Initiative des Landtagsabgeordneten Dr. Gerhard Hopp, der sich im Europaausschuss des Bayerischen Landtags seit vielen Jahren für grenzübergreifende Belange einsetzt, hat er sich zusammen mit dem Stimmkreisabgeordneten Max Gibis zu einem Austausch mit Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer im Europahaus in Freyung getroffen. Dabei gab der Euregio-Geschäftsführer zum einen einen Überblick über die grenzüberschreitenden Aktivitäten in Zeiten der Corona-Pandemie und zum anderen besprachen die beiden Abgeordneten mit ihm Themen, auf die in den kommenden Jahren vermehrt das Augenmerk in den Grenzregionen gelegt werden soll.
 
 

MdL Dr. Gerhard Hopp, seit kurzem stv. Vorsitzender des Arbeitskreises „Europa“ der CSU-Landtagsfraktion hatte zusammen mit MdEP Christian Doleschal bereits im Frühjahr des letzten Jahres einen 12-Punkte-Plan zum Neustart der deutsch-tschechischen Beziehungen nach der Corona-Pandemie zur Stärkung der Grenzregion vorgelegt. Mittlerweile hat auch der Bayerische Landtag auf diese Initiative hin einen entsprechenden Antrag beschlossen und Punkte zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit angestoßen. Aus diesem Grund wollte sich Dr. Gerhard Hopp zusammen mit seinem Kollegen Max Gibis vor Ort ein Bild von der Arbeit der Euregio machen und sich zu wichtigen Themen austauschen. Euregio Geschäftsführer Sammer zeichnete dabei ein sehr positives Bild gerade was die Zusammenarbeit auf kommunaler und regionaler Ebene im deutsch-österreichischen und deutsch-tschechischen Grenzgebiet angeht. „Auch während der Pandemie haben die digitalen Ressourcen die Weiterführung der meisten Projekte ermöglicht und es konnten bereits zahlreiche neue geplant werden“, so Kaspar Sammer. „Dennoch haben aber die Kontakt- und Begegnungsmaßnahmen, die oftmals für den Start neuer Projekte oder Initiativen notwendig sind, unter der Pandemie gelitten.“ Positiv erachtete der Euregio-Geschäftsführer auch, dass in der künftigen Förderperiode aller Voraussicht nach touristische Projekte möglich sein werden, was bisher nicht der Fall war. „Diese Projekte können zur Stärkung des Tourismus im gesamten Grenzraum beitragen“, waren sich auch die Abgeordneten Dr. Gerhard Hopp und Max Gibis einig.
 
Der Abgeordnete aus dem Stimmkreis Cham resümierte noch einmal, dass die Grenzschließungen in Folge der Corona-Krise nicht nur der lokalen Wirtschaftskraft geschadet haben, sondern die Grenzregion auch vor immense Herausforderung gestellt hatte. „Daher braucht es nun zielgerichtete Maßnahmen, die Grenzregion wieder zu stärken“, betonte MdL Hopp. Wichtige Themenfelder, in denen neue Impulse zur Lösung der aktuellen Herausforderungen notwendig sind, seien neben Wirtschaft und Tourismus vor allem der Bereich der Zusammenarbeit der Gesundheitsversorgung oder der grenzüberschreitenden Verkehrswege, waren sich die beiden Abgeordneten und der Euregio-Geschäftsführer einig. „Auch eine 5G-Modellregion zwischen München und Prag sei denkbar“, so MdL Dr. Hopp. „Durch die Digitalisierung könnten nicht nur zahlreiche Lösungsansätze für bestehenden Probleme gefunden werden, sondern auch der Standort gestärkt und die Region attraktiver gemacht werden“, ergänzte MdL Max Gibis.
 
Zum Abschluss des Austausches kam Gerhard Hopp noch auf die Thematik „Tschechisch lernen an Schulen“ zu sprechen, die ihm ganz besonders am Herzen liegt. Mit Hilfe von Fördermitteln ist es derzeit möglich sogenannte Sprachanimateure in Kindergärten und Grundschulen einzusetzen, um das Interesse für die Sprache des Nachbarlandes zu wecken. „Leider sind die Sprachanimateure nur immer auf ein Jahr begrenzt. Wir würden uns hier eine nachhaltigere und langfristige Förderung wünschen“, so Euregio-Geschäftsführer Kaspar Sammer. Nachdem die Möglichkeit eines Wahlpflichtfaches für Tschechisch kaum zu Stande kommen wird, da ein Wahlpflichtfach im gesamten Freistaat eingeführt werden müsste, erachteten auch die beiden Abgeordneten niederschwellige Angebote, die aber langfristig angelegt sind, als die beste Möglichkeit. „Wir müssen fortwährend das Interesse am Austausch mit unserem Nachbar bewerben, dann ergibt sich auch eine Nachfrage zum Erlernen der tschechischen Sprache“, so Gerhard Hopp. Auch die Regelungen für gegenseitige Gastschüler in Deutschland und Tschechischen zum besseren Erlernen der beiden Sprachen müssen noch deutlich vereinfacht und entbürokratisiert werden, waren sich die Gesprächsteilnehmern einig. „Um diese Dinge anzustoßen, ist ein ständiger Austausch auch auf Parlamentarischer Ebene notwendig“, so MdL Dr. Gerhard Hopp abschließend.
 
Foto: Patrick Zens